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Er sollte das perfekte Match sein 11FREUNDE

Er war das per­fekte Match für Hertha BSC. Sport­lich solide, ein Tor­wart, der weiß, was in der Zweiten Liga auf einen zukommt. Vor allen Dingen aber war er der ideale Cha­rakter. Marius Gers­beck ist in Berlin geboren und auf­ge­wachsen, als Kind und Teen­ager weinte oder brüllte er vor Ärger oder Freude im Olym­pia­sta­dion und auch aus­wärts, wenn seine Hertha spielte. Die Ultras schüch­terten ihn nicht ein, im Gegen­teil, er stand mit ihnen im Block.

So ein Mann, das war sicher auch die Über­le­gung des ehe­ma­ligen Ultra-Capos und heu­tigen Hertha-Prä­si­denten Kay Bern­stein, ist per­fekt für diese Hertha, die wieder mehr Berlin sein will. Gers­beck sollte nicht nur das Tor sauber halten, son­dern eine Ver­mitt­ler­rolle zwi­schen Mann­schaft und Fans ein­nehmen.

Hertha reagiert zurück­hal­tend

Seit dem ver­gan­genen Wochen­ende könnte das per­fekte Match schon wieder Ver­gan­gen­heit sein. Auch wenn Hertha BSC am Montag in einem State­ment noch zurück­hal­tend reagierte. Marius Gers­beck ist ges­tern aus dem Trai­nings­lager abge­reist. Sport­liche Lei­tung und Geschäfts­füh­rung werden die Situa­tion nun unter Berück­sich­ti­gung der lau­fenden Ermitt­lungen gemeinsam intern aus­werten“, teilten die Ber­liner am Montag mit. Auf­grund der der­zeit lau­fenden Ermitt­lungen werden wir uns in diesem Sach­ver­halt nicht weiter äußern und bitten um Ver­ständnis.“

Gers­beck, der erst zu dieser Saison vom Karls­ruher SC für 300.000 Euro gekommen war, soll am frühen Sonn­tag­morgen beim Trai­nings­lager im Salz­burger Land in Öster­reich einen 22 Jahre alten Ein­hei­mi­schen so schwer ver­prü­gelt haben, dass dieser ins Kran­ken­haus ein­ge­lie­fert werden musste.

Der Sunjic-Gegen­ent­wurf

Wie die Bild“-Zeitung berich­tete, soll Gers­becks Opfer bei dem Angriff min­des­tens einen Zahn ver­loren haben, dazu soll er einen Nasen­bein­bruch erlitten haben. Er wird der­zeit im Tau­ern­kli­nikum in Zell am See behan­delt und gilt laut Polizei als noch nicht ver­neh­mungs­fähig. Wei­tere Details zu dem Vor­fall sind bis­lang nicht bekannt. Gers­beck befand sich am Sonntag für kurze Zeit in poli­zei­li­chem Gewahrsam und trat bereits am selben Tag die Heim­reise nach Berlin an.

Für Hertha BSC und Prä­si­dent Kay Bern­stein ist der Fall ein wei­terer harter Schlag. Neben der sport­li­chen Misere hatte der Klub zuletzt immer wieder Pro­bleme mit seinem Spie­ler­per­sonal. So hatte es im ver­gan­genen Jahr viel Unruhe um Tor­hüter Rune Jar­stein gegeben, der Tor­wart­trainer Andreas Menger belei­digt haben soll und von Hertha dar­aufhin ent­lassen worden war. Und erst vor wenigen Monaten war Spieler Ivan Sunjic wegen respekt­losen Ver­hal­tens gegen­über dem Trai­ner­team sus­pen­diert worden.

Sunjic galt in Fan­kreisen als Beleg für den Nie­der­gang von Hertha BSC. Ein Spieler, so die Sicht von Teilen des Anhangs, der nur für Hertha spielt, weil er dafür bezahlt wird, nicht aber, weil er sich mit Hertha und den Fans iden­ti­fi­zieren kann. Inso­fern war Marius Gers­beck ein Sunjic-Gegen­ent­wurf. Nun droht auch dem Spieler der Raus­wurf, der wie kein anderer für Her­thas neue Aus­rich­tung stand.

Dieser Text erscheint im Rahmen unserer Koope­ra­tion mit dem Tages­spiel.

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